Hoffnung in der Kälte

Minus 25 Grad ist in Armenien keine Seltenheit. Vor allem Kinder  leiden unter der extremen Kälte und der Armut in weiten Teilen des Landes. Die Caritas bittet im Februar um Spenden für die Hilfsprojekte in Rumänien, im Kosovo und in Armenien.

Die Kinder in Österreich freuen sich meist über den Winter. Schneeballschlachten und das Herumtollen im Schnee gehören wohl zu den schönen Kindheitserlebnissen. Vor allem deshalb, weil sie anschließend in warmen Wohnungen und Häusern Geborgenheit erfahren. Natürlich: Auch in Österreich ist das keine unumschränkte Selbstverständlichkeit. Kinderarmut ist auch hierzulande ein Thema. In Armenien ist die Armut der Kinder aber schlicht und einfach eine alltägliche Normalität. „Wenn viele Menschen frieren und auch erfrieren, dann wird das auch bei Kindern irgendwann hingenommen. Über die Not der Kinder wird bei uns nicht gesprochen. Zehntausende Menschen leiden gerade im Winter unter der extremen Kälte. Die Kinder trifft es besonders“, berichtet der armenischen Caritasdirektor Gagik Tarasyan.

Die Kinder leiden

Ein Viertel aller armenischen Kinder sind zu klein für ihr Alter. „Das ist eine Folge der Unterernähung. Sie besitzen keine Winterkleidung und frieren. Atemwegserkrankungen, Lungenentzündungen und Viruserkrankungen sind ständige Begleiterscheinungen“, erklärt Tarasyan bei einem Besuch von österreichischen Caritas-Mitarbeitern in Armenien. Die Region Schirak – Gyumri ist die Hauptstadt dieser Region – ist das Armenhaus Armeniens. Die Zerstörungen des Erdbebens von 1988 – 25.000 Menschen starben unter den Trümmern ihrer Häuser und Wohnungen - sind noch immer allgegenwärtig. Für den Wiederaufbau ist kein Geld vorhanden. Auch haben viele Menschen Angst vor einem neuerlichen Erdbeben und wohnen auch deshalb in behelfsmäßigen Behausungen. Unter der Kälte in diesen Baracken leiden wiederum ganz besonders die Kinder. Gemeinsam mit anderen Einrichtungen werden von der Caritas Armenien Sozial- und Schulprojekte für Kinder betrieben. Eines dieser Projekte ist das Waisenhaus „Hoffnung“ in Gyumri. Hier leben 80 Kinder im Alter zwischen drei und 17 Jahren und sie erfahren zumindest in Ansätzen das, was jedes Kind braucht: Wärme, Essen und soweit es bei dieser Anzahl an Kindern möglich ist auch Geborgenheit. Die meisten sind Sozialwaisen, den Eltern fehlt das Geld, sie können ihre Kinder nicht versorgen.

 

Hoffnung auf Zukunft

Unter den Kindern im Waisenhaus „Hoffnung“ befindet sich auch die vierjährige Hasmik. „Wir wissen nicht, wer ihre Eltern sind. Sie wurde eines Tages auf der Treppe vor dem Waisenhaus gefunden und damit dem Tode entrissen. Viele Kinder werden einfach vor dem Waisenhaus abgelegt“, berichtet Anahit Gevorgyan. Sie ist für die verschiedenen Programme der Caritas in Armenien verantwortlich und kennt ihre Projekte bis in die kleinsten Details. Im Waisenheim „Hoffnung“ finanziert die Caritas unter anderem Ausbildungsprogramme für die Kinder, sie sorgt für das Essen, warme Kleider, eine medizinische Grundversorgung und die Renovierung der äußerst desolaten Sanitäranlagen. Auch zwei Schlafsäle – in jedem Saal schlafen 30 Kinder - müssen nun dringend renoviert werden, da sie von Schimmelpilz befallen sind. „Trotz aller Bescheidenheit ist das Leben der Kinder hier für unsere Verhältnisse ein gutes Leben. Sie müssen nicht frieren, sie haben täglich ein warmes Essen und es gibt durch die Schule Hoffnung auf eine bessere Zukunft“, fasst Gevorgyan zusammen.



Die Caritas der Diözese Innsbruck bittet im Februar um Spenden für die Hilfsprojekte der Caritas in Rumänien, im Kosovo und in Armenien. Spendenkonto: Raiffeisen, Bankleitzahl 36000, Kontonummer: 670.950 Kennwort „Osthilfe“. Danke!

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