Erdbeben Pakistan: Winterfeste Zelte für die Opfer

Die Caritas-Hilfe für die Opfer des Erdbebens läuft auf Hochtouren: Sie erhalten Zelte, Decken und Öfen zum Schutz vor der Kälte.

"Jetzt, wo der Winter hereingebrochen ist, ist unsere Hilfe mehr denn je ein Wettlauf gegen die Zeit. Viele Menschen sind geschwächt, die Kälte trifft Kinder und alte Leute besonders hart", berichtet Caritas-Katastrophenhelfer Wolfgang Lindner. Der Oberösterreicher ist derzeit in Pakistan im Einsatz und kümmert sich um die Verteilung von Hilfsgütern für die Opfer des vergangenen Erdbebens. "Der Großteil der Zelte ist verteilt, jetzt geht es darum, Holzöfen bereit zu stellen", berichtet Lindner über den aktuellen Stand der Hilfsmaßnahmen.

Die Zelte, die die Caritas an die Betroffenen des Erdbebens in Pakistan verteilt, sind allesamt winterfest. Sie bestehen aus einem speziellen Kunststoffmaterial und haben eine doppelte Wand. Die in den höher gelegenen Regionen eingesetzten Zelte haben überdies eine wärmende, gepolsterte Polyestermatte als Einlage. Die Caritas-HelferInnen rüsten die Bebenopfer nun auch mit Holzöfen aus. Um Öfen einsetzen zu können haben alle Zelte ein Loch. Diese Löcher sind mit einem Stahlrand versehen, um den Ausbruch eines Feuers auszuschließen.

Insgesamt versorgt die Caritas tausende Familien im Bebengebiet. Die Caritas hilft allein im Raum Muzaffarabad 3000 Familien gemeinsam mit MALC, dem Hilfswerk der deutschen Ärztin Ruth Pfau. Die langjährige Partnerschaft mit der Hilfsorganisation vor Ort macht nun auch die erforderliche Nothilfe leichter. Die MALC- Gesundheitsstationen, die normalerweise Patientinnen und Patienten mit Lepra, Tuberkulose und Augenkrankheiten behandeln, wurden nun zu Nothilfestationen umfunktioniert. "Dank der Spenden konnten wir MALC hier auch 1,4 Tonnen an Medikamenten zur Verfügung stellen", freut sich Lindner.

In der Region Kaschmir sinken die Temperaturen im Winter auf bis zu minus 20 Grad. Die Kälte kostete bereits Menschenleben.

Hilfe gibt Hoffnung
Weil viele Straßen nach wie vor zerstört sind, ist die Hilfe auch fast zwei Monate nach der Katastrophe ein logistischer Albtraum, sagt Lindner. "Die Menschen in den höher gelegenen Dörfern können nur über die Luft versorgt werden. Vor einigen Tagen konnten wegen der Schneestürme die Helikopter nicht starten. Nun fliegen sie Gott sei Dank wieder."

Der schönste Lohn für die HelferInnen seien freilich die dankbaren Gesichter der Menschen, so Lindner: "Die Hilfe zeigt den Erdbebenopfern, die alles verloren haben, dass die Welt sie nicht vergessen hat."

Die Caritas bittet um Spenden für die Opfer des Erdbebens in Pakistan:
Caritas: PSK 7.700.004 (PSK 60 000)
Nachbar in Not: PSK 91.30.1000 (PSK 60 000