Caritas schlägt Alarm wegen neuer Hungerkatastrophe in Sahel-Zone

Die Republik Niger ist besonders betroffen - Insgesamt sind in der Sahel-Zone sechs Millionen Menschen vom Hunger bedroht

Die österreichische Caritas hat im Hinblick auf die neue Hungerkatastrophe in der Sahel-Zone - vor allem in der Republik Niger - Alarm geschlagen. "Uns läuft die Zeit davon. Die Katastrophe in Niger war bereits Ende vergangenen Jahres absehbar, aber es war angesichts des Tsunami sehr schwer, der Öffentlichkeit die Situation in der Sahel-Zone verständlich zu machen", zitiert die österreichische Caritas den deutschen Caritas-Mitarbeiter Frank Wiegandt, der derzeit in Niamey, der Hauptstadt der Republik Niger, die Hilfsmaßnahmen koordiniert.

Seit Jahresbeginn verteilte die Caritas über fünf Zentren Nahrungsmittel im Wert von 400.000 Euro, weitere Hilfsmaßnahmen sind eingeleitet. Die Caritas Österreich stellte der Caritas Niger nach den jüngsten dramatischen Entwicklungen 30.000 Euro als Nothilfe zur Verfügung.

Weitere Hilfen seien dringend notwendig, sagte Caritas-Pressesprecherin Silke Ruprechtsberger. Die Preise sind in der Republik Niger auf Grund der Nahrungsmittelknappheit stark angestiegen. In vielen Regionen fehle es aber auch an Personal und Verteilstrukturen.

Die Ernteausfälle durch Dürre und Heuschreckenplage liegen in der Republik Niger bei 50 bis 100 Prozent. "Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt bereits seit Monaten in großer Not", teilte Gabriel Comlan, Caritasdirektor von Niger, mit. Comlan glaubt, dass sich die Lage unter günstigsten Umständen im Oktober entspannen könnte, wenn der zur Zeit fallende Regen eine erste Ernte ermöglichen sollte. Das sei aber leider nicht mehr als eine vage Hoffnung.

Insgesamt sind in Westafrika durch die Folgen der Dürre und die Heuschrecken-Invasion mehr als sechs Millionen Menschen vom Hunger bedroht. Derzeit versorgt die Caritas rund 100.000 Betroffene der Hungerkatastrophe in Niger, Mali, Mauretanien, Burkina Faso, Senegal und auf den Kapverden mit Getreide und stellt Saatgut und Viehfutter zur Verfügung.

Spenden: PSK Kto.Nr. 7.700.004, BLZ 60.000, Kennwort: Augustsammlung