Flut in Osteuropa - 'Nachbar in Not' hilft

Heftige Unwetter und anhaltende Regenfälle seit April dieses Jahres haben zunächst im Westen Rumäniens, dann (seit Anfang Juli) auch im Süden des Landes sowie im angrenzenden Bulgarien und nun durch das neuerliche Hochwasser Mitte Juli auch in Ostrumänien verheerende Schäden angerichtet. "Die vor dem Hochwasser geflüchteten Menschen müssen versorgt werden und es muss ihnen bei der Wiedererlangung ihrer Lebensgrundlagen geholfen werden", sagt "Nachbar in Not"-Vorstand Michael Opriesnig vom Österreichischen Roten Kreuz. Aus diesem Grund startet heute, Montag, den 25. Juli 2005, die Hilfsaktion "Nachbar in Not - Flut in Osteuropa", die um Spenden auf das Aktionskonto PSK 91 160 100 bittet.

Die Überschwemmungen betreffen die Ärmsten der Armen
"Die Menschen in Rumänien brauchen dringend Unterstützung! Ohne internationale Hilfe kommen die obdachlosen Familien nicht über den Winter", begrüßt auch Caritas-Generalsekretär Stefan Wallner die "Nachbar in Not" Initiative. Rot-Kreuz-, Caritas- sowie -Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter anderer "Nachbar in Not"-Organisationen sind seit den ersten Tagen im Hochwassergebiet im Einsatz und leisten Nothilfe, versorgen tausende Evakuierte mit Lebensmitteln, Hygienepaketen, Decken und Medikamenten. Die Caritas ist seit Beginn des Hochwassers im Einsatz, eine der ersten Hilfslieferungen erreichte das Dorf Helegiu. "Die Überschwemmung trifft hier wirklich die Ärmsten der Armen", sagt der Tiroler Thomas Hackl, Leiter der Katastrophenhilfe der Caritas Rumänien, der die Hilfsmaßnahmen im Katastrophengebiet leitet. "Die Wassermassen haben große Landstriche überflutet. Die Menschen hier haben nicht nur ihre Häuser verloren, da die meisten arme Bauern sind, ist nun auch ihre Lebensgrundlage für dieses Jahr ruiniert."

Nothilfe und Hilfe bei der Wiederherstellung landwirtschaftlicher Strukturen
Vor allem die "Nachbar in Not"-Organisationen Caritas und Hilfswerk Austria werden sich - nach der erforderlichen Nothilfe - auf die Wiederherstellung der ländlichen Betriebe konzentrieren. Die Familien müssen für den wirtschaftlichen Neustart mit Saatgut, Dünger sowie Hühnern und Futtermitteln versorgt werden. Caritas wie Hilfswerk arbeiten dabei in engem Kontakt mit landwirtschaftlichen Strukturen und Beratern.

Das Ausmaß der Schäden ist noch nicht absehbar. Durch erneute Regenfälle in den kommenden Wochen würde sich die ohnehin schlimme humanitäre Lage weiter zuspitzen. Zudem ist die Infrastruktur des Landes stark beschädigt und erschwert damit die Hilfslieferungen: Mehr als 1.000 Brücken und ebenso viele Straßenkilometer sind zerstört. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind nicht weniger dramatisch: 94.000 Hektar Agrarland sind von der Flut unbrauchbar gemacht worden, 11.189 Brunnen verunreinigt und mehr als 3.000 Vögel und Tiere getötet sowie hunderte Sozialeinrichtungen in Mitleidenschaft gezogen. "Das wahre Ausmaß derKatastrophe", so Opriesnig, "wird sich wie immer erst in wenigen Wochen zeigen. Derzeit sind die Menschen noch damit beschäftigt, den Schlamm aus ihren Häusern und von ihren Äckern zu entfernen." Jörg Ruminak, ORF - Humanitarian Broadcasting:
"Die Katastrophe in Rumänien hat nicht das Ausmaß eines Tsunami - aber sie übertrifft jenes Hochwasser, das im Sommer 2002 viele österreichische Bundesländer heimgesucht hat, um das Vier- bis Fünffache. Außerdem bin ich überzeugt davon, das wir mit dieser 'Nachbar in Not'-Hilfsaktion für die Menschen in Osteuropa vielen Österreicherinnen und Österreichern, die helfen wollen, ein Ventil und eine Möglichkeit zur Hilfeleistung bieten."

Spendenkonto: "Nachbar in Not - Flut in Osteuropa"
PSK 91 160 100 - BLZ 60 000
Online Spenden: http://nachbarinnot.ORF.at