Hungernde Menschen in Westafrika brauchen dringend Hilfe

Caritas-Augustsammlung für Brennpunkte der Not in Afrika, Asien, Lateinamerika

Die Caritas sammelt im August für Menschen in Not in Afrika, Asien und Lateinamerika. Auch die diesjährige Augustsammlung wird wieder gemeinsam von Caritas und Katholischer Männerbewegung durchgeführt.

Caritas-Direktor Franz Küberl richtet anlässlich der Hungersnot in der Sahel-Zone einen dramatischen Hilfsappell an die Steirerinnen und Steirer: "Wir dürfen nicht zulassen, dass weiterhin täglich Kinder in Westafrika an Hunger und Krankheiten sterben, weil sie schon zu geschwächt sind, um überhaupt noch Essen aufzunehmen." Unbemerkt von der Weltöffentlichkeit habe sich die Lage in der Sahel-Zone nun dramatisch zugespitzt. Küberl: "Acht Millionen Menschen sind dort nach den vergangenen Dürren und der Heuschreckenplage akut von Hunger bedroht. Umgelegt auf unser Land heißt das: Ganz Österreich steht vor einer Hungersnot. Selbst unter günstigsten Umständen, wenn der jetzige Regen eine Ernte ermöglicht, entspannt sich die Lage frühestens im Oktober. Und selbst das ist nur eine vage Hoffnung. Weitere Hilfe ist dringend nötig und sie ist rasch nötig. Uns läuft die Zeit davon."

Bereits seit Anfang des Jahres ist das internationale Caritas-Netzwerk in der Sahelzone aktiv, um den Hunger der Menschen zu lindern: Mit 300 Tonnen Getreide hat die Caritas seit Jahresbeginn die Betroffenen bereits unterstützt. Angesichts der dramatischen Lage versorgt die Caritas in Niger, Mali, Mauretanien, Burkina Faso, Senegal und Cap Verde, auch mit Hilfe aus Österreich, nun 530.000 Menschen mit rund viertausend Tonnen Getreide. Doch auch in der sudanesischen Krisenregion Darfur ist die Hilfe ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Caritas versorgt in Darfur derzeit 40.000 Menschen mit Lebensmitteln und Hygienepaketen. In zehn Ernährungszentren erhalten rund 50.000 Kinder Zusatznahrung. Darüber hinaus hilft die Caritas mit Notunterkünften und Schulen.

Mit 10 Euro spenden Sie einer Familie im Sudan Decken und Mosquitonetz, mit 20 Euro für eine Kunststoffplane und Matten schenken Sie einer Familie einen trockenen Platz zum Schlafen. 30 Euro bewahren eine Familie in Niger einen Monat lang vor Hunger. Bitte helfen Sie uns helfen!", appelliert Küberl und erinnert einmal mehr an die Großherzigkeit der SteirerInnen.

Neben Nahrung für die hungernden Kinder in der Sahelzone oder die vertriebenen Menschen in der sudanesischen Krisenregion Darfur setzt die Caritas die Mittel aus der heurigen Augustsammlung auch an vielen anderen Brennpunkten der Not ein. Etwa für Waisenkinder in Peru oder Starthilfen für die zurückkehrenden Menschen in Liberia. "Gerade Liberia ist ein Beispiel dafür, wie in einem Land, das vor zwei Jahren noch dem Tod geweiht war, nun das Leben neu beginnen kann, wenn es die nötige Hilfe bekommt", sagt Küberl, der soeben von einem Lokalaugenschein im vom Bürgerkrieg schwer gezeichneten Land zurück gekommen ist. Rund 50.000 Menschen hat die Caritas dort bereits mit Hausrat und Saatgut für den Neustart in ihren Dörfern geholfen, weitere 50.000 sollen künftig Hilfe bekommen.

Laut UNHCR befinden sich derzeit noch ca. 260.000 Liberianer als Flüchtlinge in den Nachbarländern Sierra Leone, Guinea und Côte d’ Ivoire sowie weitere 350.000 bis 500.000 als interne Vertriebene in Camps und bei Gast Gemeinschaften, vor allem in und um Monrovia. Nach dem vorläufigen Abschluss der medizinischen Rehabilitation wird die Caritas in Liberia künftig vor allem den rückkehrenden Menschen beim Neustart helfen. So sollen mit der Hilfe aus Österreich 600 Häuser wieder aufgebaut, 6.100 Hausrat-Sets (bestehend aus: Geschirr, Kleidung, Kübel, Kerosin-Lampe, 4 Liter Kerosin, Decken, Seife) und 6.100 landwirtschaftliche Starterkits (bestehend aus: 1 Haue, 2 Macheten, 1 Axt, 1 Feile, 50 kg Reis Saatgut) verteilt werden. Für ein Haus bekommen die zurückkehrenden Menschen von der Caritas jeweils 6 Säcke Zement, 24 Tür- und Fensterangeln, 400 Dachziegel, Nägel und Insektenschutzmittel für die Holzteile. Durch diese Maßnahmen erhalten 58.000 Menschen in ca. 40 Dörfern die Chance auf einen Neubeginn.

Caritas-Augustsammlung 2005: "Bauen wir Menschen in Not ein Zuhause"

Neben diesen akuten Brennpunkten der Not will die Caritas-Augustsammlung aber auch auf das Leid von Menschen ohne Zuhause in Afrika, Asien und Lateinamerika aufmerksam machen. "Das Leid obdachloser Menschen ist in Wirklichkeit die größte Katastrophe und in vielen Fällen eine lautlose", so Küberl. Über 100 Millionen Menschen haben UN-Angaben zufolge kein Zuhause und über 200 Millionen sind jährlich von Katastrophen betroffen. Millionen Kinder wurden aus dem Nest geworfen, sind oft auch von Gewalt bedroht. Die heurige Augustsammlung steht deshalb unter dem Motto: "Bauen wir Menschen in Not ein Zuhause." "Ein Dach über dem Kopf bedeutet neben Schutz vor Hitze, Regen und Kälte aber auch einen Schutzraum für die Seele, damit sich die Menschen vom erlebten Horror erholen können und ihr Leben für sie wieder lebbarer wird", betont der Caritasdirektor.

Die Caritas unterstützt seit den 90er-Jahren Projekte für den Wiederaufbau nach Kriegs- und Naturkatastrophen. Wiederaufbau bedeutet für uns viel mehr, als nur beim Bau von Hütten und Häusern zu helfen. Ein Dach über dem Kopf heißt, eine Heimat zu haben, in der Menschen überleben und leben können, Infrastruktur wie Schulen und medizinische Versorgung, aber auch Einkommensmöglichkeiten zu schaffen, die Menschen ihre Existenz sichert. Nur, wenn ihre Lebensgrundlagen wieder hergestellt sind, können die Menschen unserer Erfahrung nach tatsächlich neu beginnen und in die Normalität zurückkehren.

Um die weltweite Armut zu lindern und obdachlosen Familien wieder ein Dach über dem Kopf zu geben braucht es neben Spenden auch das Handeln der Staaten und Staatengemeinschaften. Küberl: "Die Caritas befürwortet einen raschen, kompletten Schuldenerlass für die 40 ärmsten Länder der Welt, damit diese das Geld für den Ausbau von Bildung, Armutsbekämpfung und Gesundheitseinrichtungen verwenden können". Um weitere Quellen für die Armutsbekämpfung zu erschließen unterstütze die Caritas auch den jüngsten Vorschlag des Bundeskanzlers zur Einführung einer Besteuerung der Spekulations-Erträge aus Finanztransaktionen ("Tobin-Steuer").

Caritas-Augustsammlung 2005: "Bauen wir Menschen in Not ein Zuhause"
Spendenkonto: P.S.K. 7.700 004, BLZ 60 000, Kennwort: „Augustsammlung“
Spendenerlagscheine liegen auf allen Postämtern und bei vielen Banken auf. Spendenmöglichkeiten gibt es auch per Kreditkarte unter http://www.caritas.at und www.meinespende.at

Danke an die Sponsoren und Unterstützer: Die Caritas-Augustsammlung kommt auch heuer mit geringen Werbekosten aus. ORF, private Hörfunk- und Fernsehsender, Printmedien und die Plakatwirtschaft stellen Gratiswerbung zur Verfügung. Die Bawag/PSK Gruppe übernimmt die Kosten für den Druck der Erlagscheine. Die Werbeagentur "CCP,Heye" hat die Kampagne zum Selbstkostenpreis erstellt. Und der Schokoladenfabrikant Josef Zotter hat zeitgerecht für eine Fair-Trade-Schokolade mit Mango-Geschmack mit dem Namen „Zeichen setzen“ kreiert. Die Schokolade kommt Mitte August in den Handel. 30 Cent jeder Tafel gehen an die Caritas für die Hilfe für Waisenkinder in Afrika, Asien und Lateinamerika. Danke!

Rückfragehinweis:
Mag. Harald Schmied, Leiter Kommunikation, Caritas der Diözese Graz-Seckau
0316/8015-241, 0664/8015-0241, h.schmied(at)caritas-graz.at
Nähere Informationen: Mag. Brigitte Kroutil-Krenn, Auslandshilfe, Caritas der Diözese Graz-Seckau
0316/8015-239, 0664/8015-0239, b.kroutil-krenn(at)caritas-graz.at