25 Jahre Hilfswerk Sr. Emmanuelle: Engagement in Kairo und Sudan

In Afrika tragen Kinder mit fünf Jahren ihre kleinen Geschwister auf dem Arm oder Rücken. Ein Europäer hat einmal ein Mädchen gefragt: 'Ist dir diese Last nicht zu schwer?' 'Das ist keine Last, das ist mein Bruder,' antwortete das Mädchen.

Diese Begebenheit hat Sr. Emmanuelle bei ihrem letzten Besuch 2002 in der Pfarre Graz Ragnitz erzählt. Das ist auch das Lebensgeheimnis von Sr. Emmanuelle – "Für den der liebt, gibt es keine Last!"
Sr. Emmanuelle, geb. 1908 in Brüssel, änderte mir 62 Jahren ihr Leben radikal. Einer inneren Berufung folgend, widmete sie sich den Ärmsten in Kairo und lebte elf Jahre mit den Müllmenschen. Sie baute Kindergärten, Schulen, eine medizinische Versorgung, eine moderne Müllverwertungsanlage und gab tausenden Menschen Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Die koptische Schwester Sara leitet nun ihr Werk in Kairo.
In Kairo hat das Hilfswerk bereits einer Generation geholfen, wie Sr. Sara bei ihrem Besuch zum 25 jährigen Jubiläum des Hilfswerkes, betonte. Es ist die Beständigkeit und Treue der Spender und Spenderinnen, die eine Generation von Müllsammlern in Kairo Hoffnung auf eine bessere Zukunft und ein lebenswertes Leben ermöglicht haben.

In der Pfarre Graz Ragnitz wurde vor 25 Jahren der Grundstein für das Hilfswerk von Sr. Emmanuelle gelegt. Mittlerweile ist die Pfarre Ragnitz die Drehscheibe für ganz Österreich. 

Diakon Kamal Tadros war leitender Manager eines Ölkonzerns, als ihn 1984 eine Begegnung mit Sr. Emmanuelle aufrüttelte und er ein „Manager der Armen“ wurde.
Er kümmert sich um Flüchtlinge und Vertriebene rund um Karthoum. Das Elend in den Flüchtlagern ist beinahe unerträglich. Am Anfang waren es die Flüchtlinge aus dem Süden des Landes, in dem der Bürgerkrieg wütete, dann kamen Menschen aus den nubischen Bergen, wo man Erdöl gefunden hatte und nun aus der Gegend um die Krisenregion Dafur.
Er versorgt 8.000 Babys mit Nahrung, in den Slums werden Kliniken errichtet, er baut Heime für Straßenkinder und sorgt für ihre Berufsausbildung.
Bei seiner Predig am Pfingstsonntag in der Pfarrkirche Ragnitz galt sein Dank den vielen Spender und Spenderinnen und der Caritas die seine Werke unterstützen.

"Solange ich weiß, dass so viele treue Freunde und Helfer an meiner Seite sind, werde ich den Mut nicht verlieren".