Westlicher Landkreis unter Wasser – die steirische Caritas hilft!
Auf Grund tagelanger Regenfälle im Banat ist die Temes aus den Ufern getreten. Dämme sind gebrochen und mehrere Gemeinden an der serbischen Grenze sind schwer von den Überschwemmungen betroffen. Rund 3000 Familien mussten evakuiert werden - zum Teil mit Hubschraubern und Booten. Die Häuser in dieser Region sind teilweise aus ungebrannten Lehmziegeln erbaut. Viele Menschen haben in den Wassermassen ihr Hab und Gut verloren, die Brunnen sind verseucht. Inzwischen hat sich die Lage stabilisiert und das Hochwasser beginnt zurückzugehen.
CARITASHILFE
Die Caritas hat zwei ihrer Waisenhäuser in der Region zu Notquartieren für Kinder umfunktioniert und versorgt die in der Schule evakuierten 70 Kinder mit Essen. Für die Notquartiere hat sie Matratzen und Kleidung bereitgestellt. Bei der Versorgung der Erwachsenen unterstützt die Caritas Temesvar mit regelmäßiger Verteilung von Lebensmittel und Trinkwasser.
Die Caritas Steiermark hat der Schwestercaritas der Diözese Temesvar eine Soforthilfe von Euro 20.000 zugesagt. Um die notwendigen Hilfsleistung erbringen zu können, bitten wir Sie um Spenden auf das Konto 7.925.700, bei der PSK (BLZ 60.000), Kennwort "Hochwasser Temesvar".
Heftige Regenfälle vergangene Woche verursachten in den Landkreisen Timisoara, Caras-Severin und Arad zu ausgedehnten Überschwemmungen. Bereits am Donnerstag, 21. April, wurde das Dorf Gataia überflutet, 500 Wohnhäuser sind direkt betroffen. 320 Menschen wurden evakuiert und in Schulen oder Kulturheimen in der Umgebung provisorisch untergebracht.
Während des Wochenendes breiteten sich die Überschwemmungen weiter aus. Drei Dörfer wurden komplett evakuiert (teilweise per Hubschrauber), weitere drei teilweise. Mehrere Schutzdämme, die das Gebiet eigentlich von Überflutungen schützen sollten, brachen unter dem Druck der Wassermassen. Derzeit stehen 5 Gemeinden völlig unter Wasser, eine Reihe von Dörfern ist teilweise betroffen.
Aus den bisherigen Informationen geht hervor, dass über 1.000 Wohnhäuser direkt von den Überschwemmungen betroffen sind. Diese Zahl wird noch steigen, da aus mehreren am Wochenende überfluteten Dörfern noch keine Informationen vorliegen. Neben den betroffenen Wohnhäusern wurden auch weitere landwirtschaftliche Nutzgebäude beschädigt. Viele tausend Hektar landwirtschaftlicher Flächen wurden überflutet und die dortigen Kulturen zerstört.
Die betroffenen Gebiete sind nur schwer zugänglich, da auch die Zufahrtsstraßen unter Wasser stehen und teilweise zerstört wurden. Eine genaue Evaluation der Schäden kann erst erfolgen, sobald sich das Wasser zurückzieht und die betroffenen Gebiete wieder zugänglich sind. Es ist aber zu befürchten, das eine große Zahl von Wohnhäusern, die in traditioneller Bauweise aus ungebrannten Lehmziegeln errichtet waren, völlig zerstört wurden.
Die Bevölkerung wird derzeit von staatlichen Stellen wie auch von privaten Organisationen mit dem Notwendigsten versorgt, wobei immer noch große Mängel an Decken, Lebensmittel und Wasser bestehen. Besonders schwierig gestaltet sich der Transport der Hilfsgüter in die Dörfer, vielfach sind dazu Boote oder Armeehubschrauber erforderlich. Mehrere hundert evakuierte Menschen sind in Notunterkünften untergebracht und warten auf die Rückkehr in ihre Dörfer.
Bisher durchgeführte Maßnahmen der Caritas Timisoara:
Bereits vergangene Woche verteilte die Caritas 200 Lebensmittelpakete (zu je 10kg) an die Bevölkerung des Dorfes Gadaia. 70 Kinder, die aus einem überfluteten Dorf evakuiert wurden, erhalten in einem Kinderheim der Caritas täglich drei Mahlzeiten und werden auch sonst mit dem Nötigsten (Matrazen, Decken) versorgt. Im schwer betroffenen Dorf Foieni begann die Caritas mit der Lieferung von Trinkwasser. Bei der Lieferung arbeitet die Caritas eng mit der Feuerwehr und der Armee zusammen.
Derzeitiger Bedarf:
Laut Informationen der Caritas Timisoara werden derzeit dringend Lebensmittel sowohl für evakuierte Bevölkerung wie auch für die Menschen in den teilweise zerstörten Dörfern benötigt. Die Caritas geht dabei von etwa 500 Personen, die Lebensmittelpakete erhalten sollen, aus. Auch die Versorgung der 70 Kinder muss fortgesetzt werden. Da die meisten Häuser, aus denen die Kinder stammen, zerstört wurden, muss die Versorgung noch längere Zeit (mind. 1 Monat) fortgesetzt werden. Die Verteilung sollte in den nächsten Tagen erfolgen.
Die derzeitig benötigen Hilfsgüter können, sobald eine Finanzierungszusage besteht, vorfinanziert werden.
Dabei entstehen folgende Kosten:
• 500 Lebensmittelpakete á 10,- Euro 5.000,-
• Versorgung 70 Kinder 2,5 Euro/Tag/Kind
1 Monat 5.250,-
Zur Deckung dieser Kosten laufen momentan Gespräche mit dem Deutschen Caritasverband.
Weitere Fortsetzung der Hilfe:
Sobald sich das Wasser zurückgezogen haben wird, plant die Caritas die Entsendung von Assessmentteams, um eine genaue Erhebung der Schäden durchzuführen. Aufgrund der Ergebnisse soll dann eine detaillierte Situationsdarstellung und ein Vorschlag für ein Rehabilitationsprogramm erstellt werden.
Caritas Auslandshilfe
Mag. Brigitte Kroutil-Krenn
Tel.: 0316/80 15-239
auslandshilfe(at)caritas-graz.at