Seebeben: Caritas-Schiff mit Hilfsgütern nach Nias Island unterwegs

Starke Regenfälle erschweren die Versorgung der Opfer

Beim Ostergottesdienst standen die Menschen auf Nias Island noch ganz unter dem Eindruck der vergangenen Tsunami-Katastrophe. Viele waren aber froh, zumindest mit dem Leben davongekommen zu sein. Nun können die Leute einfach nicht begreifen, dass sie schon wieder eine Katastrophe trifft. Alle sind extrem geschockt und verängstigt“, sagt Caritas-Katastrophenhelfer Christian Zeininger. Nach dem neuerlichen Seebeben bereitete der Oberösterreicher gemeinsam mit dem lokalen Caritas-Team auf Sumatra sofort eine erste Hilfslieferung für die besonders schwer getroffene Insel Nias vor. Bereits in den Abendstunden startet das Schiff von Sibolga (Westküste Sumatras) seine 200 Kilometer lange Fahrt dorthin, um die Opfer mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen. Für die Insel Nias stellt die Caritas Österreich nun zusätzliche 100.000 Euro für die dringend nötige Soforthilfe bereit.

An Bord sind neben Lebensmitteln (vor allem Reis und Speiseöl), Petroleum und Petroleum-Kochern auch drei Notstromaggregate: „Die Stromversorgung auf Nias ist völlig zusammengebrochen. Ein Teil meiner Arbeit auf der Insel wird auch sein, zu schauen, welche Schäden das Beben in den Caritas-Wiederaufbauprojekten verursacht hat“, so Zeininger. Auch Medikamente und Verbandsmaterial werden den Menschen auf Nias zur Verfügung gestellt: „Die genaue Zahl der Opfer und Verletzten wissen wir aber noch nicht“, berichtet Zeininger, der kurz mit Kirchenvertretern auf Nias Kontakt aufnehmen konnte: „Vor allem die Hafenstadt Gunung Sitoli im Norden der Insel und Teluk Dalam im Süden hat es schwer erwischt. In Teluk Dalam sind angeblich 90 Prozent der Häuser zerstört.“

Derzeit erschweren starke tropische Regenfälle die Lage für Betroffene und HelferInnen.
Wenn die neuerliche notwendig gewordene Versorgung der BewohnerInnen auf Nias abgeschlossen ist, geht der bereits begonnene Wiederaufbau weiter. Die Caritas Österreich wird, auch mit den Mitteln aus Nachbar in Not, auf Nias mindestens 200 Erdbeben-sichere Häuser aufbauen, weitere 200 werden repariert. Zudem werden zwei Schulen ausgestattet, ein bestehendes Waisenhaus wird für Tsunami-Opfer erweitert. Die Caritas kümmert sich auf Nias auch um die Wiederherstellung der Infrastruktur und der Landwirtschaft. So werden Bewässerungsanlagen errichtet und zerstörte Wälder wiederaufgeforstet.