„G8-Länder erweisen Ärmsten der Welt einen Bärendienst“

„Die G8-Länder erweisen den Ärmsten dieser Welt einen Bärendienst, wenn auf diesem G8-Gipfel, so wie es aussieht,  die großen, weltweiten Fragen wie Hunger und Lebensmittelteuerungen, nicht leistbare Energie und Gewalt gar nicht oder nur zaghaft angegangen werden“, kritisiert Caritas-Präsident Franz Küberl.  Angesichts der größten Weltkatastrophe, dem Hunger, sei es  „skandalös“, wenn nun die reichsten Länder der Erde hinter  ihren bereits gemachten Zusagen zurückstehen.

Vor drei Jahren hatten die G8-Staaten auf dem Gipfel in Gleneagles beschlossen, die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (EZA) um jährlich 50 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Allein die Hälfte sollte nach Afrika fließen. Während die Menschen etwa in Äthiopien derzeit von einer Hungersnot betroffen sind, beziffert das Kontrollgremium (unter dem Vorsitz des Ex-UNO-Generalsekretärs Annan)  die ausstehenden Finanzzusagen  allein für Afrika mit 40 Milliarden US-Dollar.

„Mit leeren Versprechen rettet man keine Menschenleben. Das Mindeste ist, dass die G8-Länder ihre bereits gemachten Zusagen einhalten“, fordert Küberl. „Angesichts der derzeitigen Hungerkrise müsse das Geld gezielt zur Armuts- und Hungerbekämpfung eingesetzt werden, so der Caritas-Präsident: „Globalisierung hat nur dann einen Sinn, wenn die großen Probleme der Menschheit gemeinsam angegangen werden. Danach schaut es aber derzeit leider nicht aus.“