Tsunami

„Wir haben ein Caritas-Haus“, sagt Rini stolz. Das zierliche Mädchen ist eine von vielen Menschen in der Region Lhoong in Indonesien,  die nach dem Tsunami 2004  ein neues Dach über dem Kopf bekommen haben. Durch die Katastrophe hat sie ihre Eltern und zwei ihrer Geschwister verloren.
Die Caritas hilft den Tsunami-Opfern, auch aus Mitteln von Nachbar in Not,  in Indonesien, Indien, Sri Lanka und Thailand mit insgesamt 21,5 Millionen Euro. 16 Millionen davon sind bereits ausgegeben, weitere drei Millionen fix verplant. Drei Jahre danach konzentriert sich die Hilfe  nun auf die Schaffung von einkommenssichernden Projekten, wie Kleinhandel und Schneider-Werkstätten. Darüber hinaus wird langfristig gegen den Hunger in Indonesien und für das Wohl der Kinder in Indien gekämpft. Ein sichtbares Zeichen für die gelungene Zusammenarbeit im Wiederaufbau sind Häuser für 1057 Familien, die in 15 Dörfern der Region ihr Leben nach dem Tsunami wieder eigenständig aufbauen konnten. Die Menschen haben sie so persönlich gestaltet, dass der einheitliche Bau nicht erkennbar ist. Die Menschen erhielten Werkzeug und Materialien und bauen ihre Häuser selbst.

Doch die Arbeit der Caritas im Tsunami-Gebiet geht weit über den Wiederaufbau der rund 2.500 Häusern, von denen knapp 2.200 fertig sind, hinaus. In den ersten zwei Monaten nach der Katastrophe leisteten hunderte Caritas-HelferInnen Nothilfe für 300.000 Flutopfer und errichteten 6.000 Notunterkünften. In weiterer Folge wurden 400  Häuser repariert. Einkommenssichernde Projekte, die Errichtung von fünf Waisenhäusern und der Wiederaufbau von drei Kliniken  und acht Schulen waren weitere Schritte in eine neue Zukunft. Rund 230.000 Menschen fanden in den Morgenstunden des 26. Dezember 2004 den Tod, nachdem ein schweres Erdbeben der Stärke 9,0 nach Richter im Indischen Ozean vor Sumatra eine gewaltige Flutwelle ausgelöst hatte. 2 Millionen Menschen wurden obdachlos.

Drei Jahre danach herrscht wieder Alltag in den Tsunami-Gebieten. Der Schmerz über den Verlust der Angehörigen ist noch immer spürbar, aber auch die Zeichen der Hoffnung sind stark. Rini will später einmal auf eigenen Beinen stehen: "Ich werde Englischlehrerin", ist sie sich sicher.