Frau M. hat sich vor kurzem an die Caritas gewandt: „Liebe Caritas! Ich habe ein großes Problem. Mein Sohn ist sechs Jahre alt und ich konnte die letzten Monate keine Miete und keinen Strom zahlen, weil es mir nach dem Tod meines Mannes finanziell sehr schlecht geht. Deshalb wurden uns schon das Warmwasser und die Heizung abgedreht, und nun verliere ich wahrscheinlich auch noch meine Wohnung. Meine Freundin hat mir geraten, mich an Sie zu wenden, weil ich wirklich nicht mehr weiter weiß. Vielleicht können Sie mir ja irgendwie helfen!“
Hilferufe wie diesen von Frau M. erhält die Caritas jeden Tag. Und durch jeden einzelnen schimmert die Hoffnungslosigkeit, die Verzweiflung und oft auch die Scham durch, andere um Hilfe bitten zu müssen. Am meisten weh tut die Armut, wenn Kinder da sind, denen die Eltern doch so sehr ein besseres Leben gewünscht hätten… Es schimmert aber auch die Hoffnung durch, dass die Caritas ihnen helfen kann. Jetzt, im Herbst, laufen die Telefone in unseren 32 österreichweiten Sozialberatungsstellen heiß. Die Caritas-MitarbeiterInnen tun ihr Bestes, um die Betroffenen zu unterstützen, sie zu beraten und ihnen so einen Hoffnungsschimmer in ihrer Notlage zu geben.
Rund 42.000 Menschen hat die Caritas im Vorjahr in einer der 32 österreichweiten Caritas-Sozialberatungsstellen unterstützt. Insgesamt zahlte die Caritas rund 2,3 Millionen Euro an Soforthilfe aus.
Weil so viele Menschen Hilfe brauchen, gibt es leider immer wieder Wartezeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Sozialberatungsstellen sind oft an den Grenzen der Überlastung. Deshalb braucht die Caritas auch mehr Mittel, um mehr Personal für die dringend nötige Beratung der Hilfesuchenden einsetzen zu können.
Bitte helfen Sie, damit wir allen Menschen, die uns brauchen, beistehen können!
Versteckte Armut ist allgegenwärtig. Sich den Schulschikurs der Kinder nicht leisten zu können, kein Geld für Möbel oder die Reparatur der kaputten Waschmaschine zu haben, betrifft mittlerweile viele Menschen in Österreich. Laut offizieller Statistik lebt über eine Million Menschen in unserem Land an oder unter der Armutsgrenze. Dass sie arm sind, sieht man ihnen auf der Straße nicht an und gar nicht wenige von ihnen würden sich auch sicher selbst nicht als arm bezeichnen, weil das kränkt und deprimiert. Es ist die versteckte Armut, die in Österreich allgegenwärtig ist.