Abschiebungen: Küberl appelliert an Politiker

Eröffnet wurde die Messe, die von 18. bis 20. Oktober in Dornbirn stattfindet, von Abtprimas Notker Wolf, dem weltweit ranghöchsten Benediktinermönch. Rund 200 Aussteller präsentieren dort den erwarteten 10.000 Gästen ihre Arbeit. Im Zentrum steht in diesem Jahr die Sonderschau "Öffne die Welt!", in der sich christliche Hilfsorganisationen, darunter auch die Caritas, vorstellen.

Im Mittelpunkt von Caritas-Präsident Franz Küberls Festansprache stand das Thema Bleiberecht. So notwendig Gesetze seien, so müsse man doch darauf achten, dass sie nicht "gnadenlos" werden, so Küberl. Es liege in der Verantwortung von Politikern, dass "Gerechtigkeit über Recht" gestellt werde. In der Debatte werde zu oft übersehen, dass noch ein weiteres Gesetz hineinspiele, nämlich die Europäische Menschenrechtskonvention. Diese enthalte, dass Menschen, die sich länger als fünf Jahre in einem Land aufhielten, ein verfestigtes Aufenthaltsrecht erwerben. Der Caritas-Präsident plädierte dafür, dass die einigen hundert Familien, auf die das zutreffe, in Österreich bleiben dürfen.

Dass sich die Landeshauptleute vermehrt um das Problem kümmerten, halte er für einen "deutlichen Schritt nach vorwärts". Die Vorgangsweise Vorarlbergs, das eine spezielle Kommission einrichtete, würdigte Küberl als "beispielhaft". Er hoffe, dass sich andere ein Vorbild nehmen. "Der Arlberg ist immerhin untertunnelt", hoffte Küberl darauf, dass sich die Idee exportieren lässt.

Die Caritas stehe als ein Beispiel für die Globalisierung des Guten. In reichen Ländern gibt es laut Küberl eine Sehnsucht nach dem ungestörten Fruchtgenuss des Reichtums, das durchkreuzten Organisationen wie die Caritas. Küberl gab zu bedenken, dass täglich 18.000 Kinder weltweit "an nichts" sterben. Reichtum beinhalte auch ein Mehr an Verantwortung, appellierte der Caritas-Präsident. "Zum Herrgott kommt man nur über den Mitmenschen", erinnerte Küberl. Auch der Feldkircher Diözesanbischof Elmar Fischer betonte in seiner Rede die Bedeutung der Menschlichkeit. "Die Kirche ist schon seit eh und je am Globalisieren", so der Bischof. Die humanitäre Haltung der Kirche sei ein "positiver Zug", um den man froh sein sollte, weil sie eine "Wohltat für die Welt" sei.


8. Kirchenmesse "Gloria" vom 18. bis 20. Oktober 2007 (9–17Uhr),
Messe Dornbirn

mehr Information unter: http://www.dornbirnermesse.at