Asyl für Flüchtlinge

„Ich bin froh darüber, dass sich in Oberösterreich eine Entschärfung der Situation abzeichnet. Unter dem Zeitdruck des 1. Mai ist klar geworden, dass jetzt nicht die Zeit ist, um die Zahlen einer Statistik zu feilschen. Es geht hier um Menschen, die Schwerstes hinter sich haben. Jetzt sind sie hier bei uns, jetzt ist der Zeitpunkt da, zu helfen und nicht auf ihrem Rücken Politik zu machen,“ sagt Mühlberger. Die Caritas hat bis heute ca. 160 Plätze für jene Asylwerber beschafft, die ab Mai in die Bundesbetreuung aufgenommen werden. „Wir stehen aber am Anfang des Weges“, erklärt Mühlberger, „wir sind nicht am Ziel. Die Aufklärungsarbeit, die vor dem 1. Mai nicht stattgefunden hat, muss dringend nachgeholt werden.“

Bis jetzt hat die Caritas Flüchtlingshilfe in Oberösterreich in 5 Orten 160 Quartiere organisiert, die bis Mitte Mai bezogen werden. Die Quartiere müssen bestimmte Anforderungen erfüllen, am wichtigsten ist die Betreubarkeit und der Aufenthalt bis zur Entscheidung über den Asylantrag. Als betreubar gelten keine weit verstreuten Einzelquartiere bei Privaten oder in Pfarrhäusern. Die Hilfsorganisationen verfügen nicht über die Mittel oder die Infrastruktur, um dort eine Betreuung zu gewährleisten.
Die Quartiersuche geht also weiter. Wie der Leiter der Abteilung, Mag. Hans Schwarzbauer-Haupt berichtet, werden die Quartiere im Auftrag des Landes besichtigt, die Betreuungsbedingungen geprüft und vom Land OÖ die Zustimmung der Bürgermeister abgeklärt. Die Bereitschaft der Gemeinden ist unterschiedlich, der Nachdruck des Landes schließlich zielführend.

Die Rolle der Caritas beschränkt sich damit auf 2 Aufgaben. Einerseits sucht sie im Auftrag des Landes Oberösterreich nach Quartieren und klärt die Möglichkeit der professionellen Betreuung ab, darüber hinaus agiert sie im kirchlichen Auftrag in Kooperation mit den Ehrenamtlichen der Pfarren. Hier kann man in vielen Orten auf positive Erfahrungen bei der Integration der Flüchtlinge für die Dauer des Aufenthaltes verweisen.

In St. Georgen/Attergau (Erstaufnahmezentrum Thalham) konnte Mag. Hans Schwarzbauer-Haupt gestern bei der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates dafür auch danken, da dort ehrenamtlich in Zusammenarbeit mit der örtlichen Caritas-Beratungsstelle schon sehr viel geleistet wurde „Die Zusammenarbeit mit den Pfarren, um die Menschen, die in der Bundesbetreuung sind, gut zu integrieren, ist uns wichtig, damit das Miteinander und Nebeneinander gut gelingen kann,“ so Mühlberger dazu.
Vor allem in der Region rund um das Zentrum ist Aufklärung besonders wichtig. Die derzeit in Thalham untergebrachten Flüchtlinge reisen am 30.4. / 1. Mai in Quartiere in anderen Bundesländer, die ihre Quote bisher nicht erfüllt hatten, ab. Es wird laut Auskunft des Bundesasylamts -  bei der Gemeinderatssitzung in St. Georgen - keine zusätzlichen Quartiere in den Attergaugemeinden geben. Laut Auskunft der Vertreter von Bund und Land sollte der befürchtete Ansturm in der Region nicht stattfinden, da die Flüchtlinge nach der Erstaufnahme nicht in der Region verbleiben. Auch werden die Flüchtlinge aufgrund des dichten Programms während der Prüfung, ob ein Asylansuchen gestellt werden kann, kaum das Erstaufnahmezentrum verlassen können. Erkennungsdienstlich sind alle Personen während des Verfahrens erfasst, ein Rechtsbeistand wird bei etwaiger Abschiebung beigestellt, so dass die Gefahr des Untertauchens als geringer angesehen wird als bisher.

„Wir stehen aber am Anfang eines Weges, nicht am Ziel“, mahnt Mühlberger. „Es fehlen noch Quartiere, es ist noch nicht gesichert, dass genügend Personal für das Erstaufnahmeverfahren vorgesehen ist und die Information und Aufklärung der Menschen in Oberösterreich kommt - wenn überhaupt -  leider spät.“