'Traue ihm zu, dass er dem Amt eine neue Prägung gibt!'

Papst-Wahl: Caritasdirektor Küberl spricht von 'Überraschungspapst'

Das ist ein Überraschungspapst" - so lautete die erste Reaktion von Caritas-Präsident Franz Küberl auf die Wahl von Kardinal Josef Ratzinger zum neuen Papst Benedikt XVI. "Die Kardinäle haben einen der intelligentesten aus ihrer Mitte gewählt. Die Schuhe des Fischers, seines Vorgängers sind groß, aber es ist ihm zuzutrauen, dass er dem Amt eine neue Prägung gibt", so Küberl im Gespräch mit der APA.

Auf Ratzinger würden nun große inner- und weltkirchliche Aufgaben warten. "Die katholische Kirche ist der größte Global Player der Welt. Die ungeheure Armut, der Hunger und die Ausbeutung sind ein Skandal. Es gibt hier eine riesige Erwartung in den Ländern des Südens. Der neue Papst wird mithelfen müssen, den vielen Millionen Ausgestoßenen zu helfen. Ich glaube, dass Ratzinger einer ist, der dieser Aufgabe gewachsen ist."

Der Caritas-Präsident traut dem neuen Papst zu, dass er "in der Lage ist, den Reichen zu sagen, dass nur Teilen das gemeinsame Überleben aller sichert". Küberl hofft in diesem Zusammenhang, dass Benedikt XVI. die noch von Johannes Paul II. geplante Enzyklika über das Wesen von Caritas (Barmherzigkeit) auf den Weg bringt und hier einen "großen Akzent" setzt. Besonders wichtig sei darüber hinaus, dass Ratzinger dazu beitrage, "dass Frauen stärker in die Verantwortung der Kirche hineinwachsen".