Am 20.02.2015 hat uns Friedrich Zawrel verlassen
Seine Geschichte hat er über zehn Jahre hindurch mit allen Studierenden der SOB geteilt:
Bereits als Kind geriet er in die mörderischen Hände der NS-Erziehungsanstalt, die er nur durch Zufall und die Hilfe einer Krankenschwester überlebte. Ein weiteres Mal Opfer wurde Zawrel in der Folge durch die Justiz des Nachkriegsösterreich. Gemeinsam mit Werner Vogt war er wesentlich daran beteiligt, den Umgang Österreichs mit seiner Vergangenheit aufzuklären.
Alleine in der SOB hatten hunderte Studierende die Möglichkeit, die Lebensgeschichte von Friedrich Zawrel zu erfahren, viele waren auch im preisgekrönten Stück "F. Zawrel - Erbbiologisch und sozial minderwertig" von Nikolaus Habjan und einige durften dabei sein, wie ihm - spät aber doch - von offizieller Seite Gerechtigkeit widerfuhr: Von Ministerin Claudia Schmid erhielt er das Goldene Ehrenzeichen de Republik. Werner Vogt sagte in seiner Laudatio richtig: "Diesmal, Frau Ministerin, haben Sie den Richtigen erwischt!"
Seine Vorträge beendete Friedrich Zawrel mit Sätzen, die zu seinem Vermächtnis gehören: "Bitte begegnen Sie jedem Menschen vorurteilsfrei und respektieren Sie auch fremden Glauben!"
Wir werden es versuchen, lieber Fritz!
Text: Josef Fraunbaum
Bild: http://gedenkstaettesteinhof.at/de/interviews/transscript/Friedrich-Zawrel